Als Entwicklungsbereiche werden strategisch wichtige Raumzusammenhänge definiert, die durch mehrere Maßnahmen – strukturell, programmatisch, gestalterisch – aufgewertet werden sollen.

Strategien und Maßnahmen zur Erreichung der formulierten Entwicklungsziele

Strategisch wichtig sind sie aufgrund ihrer zentralen Bedeutung für den Gesamtort: Sie können Holzwickede als Ort an der Emscher, als Wohnort, als Gewerbestandort, als Ort mit attraktiven Freiräumen und Zugängen zur Landschaft stärken und die Verbindungen der Ortsteile maßgeblich verbessern. Es werden zwei Entwicklungsbereiche festgelegt und im folgenden Abschnitt vertiefend untersucht und entworfen: 1. die Gemeindemitte, 2. der ECO PORT.

Die Entwürfe beinhalten Strategien und Maßnahmen zur Erreichung der formulierten Entwicklungsziele und sind in Entwicklungsphasen realisierbar. Die skizzierten Maßnahmen sind als konzeptionelle Bausteine zu verstehen; eine Detaillierung erfolgt im Rahmen des ISEKs nicht, sondern muss über nachfolgende Planungen erarbeitet werden. Dies erfolgt im Zusammenhang mit den jährlich zu stellenden Projektanträgen in der Umsetzungsphase.

Entwicklungsbereich ECO PORT

Der ECO PORT ist das Innovationszentrum und wichtiger Gewerbestandort Holzwickedes. Mit dem Ziel die „Adresse“ aufzuwerten, die Erreichbarkeit und Versorgungssituation zu verbessern, die Aufenthaltsqualität zu stärken, die Themen „Erneuerbare Energien, Wasser und Grün“ zu etablieren, die ansässigen Unternehmen zu vernetzen, Start-ups anzuziehen, Weiterbildung zu fördern und insgesamt einen zukunftsfähigen Gewerbepark zu schaffen, der auch für Bürgerschaft Holzwickede attraktiv ist, werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen.

  • Einrichten eines Pendlerbusses
  • Start: Bahnhof
  • Ziel: Nordstraße, Wilhelmstraße, Gottlieb-Daimler-Straße
  • Einrichten einer (E-)Car-Sharing-Station in der Nähe des ECO PORT-Forums
  • Einrichten von (E-)Radstationen: überdacht, Luft- + Schlauchautomat, Leihrad
  • Positionen: ECO PORT-Forum und Wendekreise (Platzsituation Unternehmenscluster)
  • Begrünung
  • PV-Anlagen
  • Aufenthalts- und Pausenflächen
  • Dachterrassen
  • Farbgestaltung „Logos“
  • Sportfelder / Fitnesscenter
  • Standortmerkmal ECO PORT stärken: Sichtbarkeit durch Lage am Flughafen
  • niedrigschwellige Angebote
  • geringer Pflegeaufwand
  • Wiesen
  • Plätze für Spiel und Feste (wie Fußballturnier der Unternehmen, ECO PORT-Sommerfest)
  • Sportfelder wie Skatepark, BMX-Bahn, Fußballgolf o.ä., die „im Ort“ nicht verträglich sind
  • Entwicklung in Kooperation mit Vereinen und Jugendlichen / Ortsjugendring
  • Ausbildung einer belebten, grünen Achse als Rückgrat des Gewerbeparks
  • im Bereich Wilhelmstraße und Gottlieb-Daimler-Straße
  • Baumpflanzungen
  • Beleuchtung
  • kleine Platzsituationen oder Treffpunkte als Aufweitungen im Straßenraum
  • bauliche Verdichtung
  • Adressbildung zum Straßenraum
  • im Bereich Wilhelmstraße / Nordstraße, zurzeit Abstandsgrünfläche
  • in Kombination mit Haltestelle Pendlerbus
  • Gestaltung einer Platzfläche (Belag, Mobiliar, Begrünung, Wasser)
  • Mobile Gastronomie (Espressomobil, Foodtruck, Suppenwagen)
  • Radstation mit Mikrowerkstatt und Leihrädern
  • Sitztribüne mit Café als multifunktionale Architektur
  • ggf. als Landmarke mit Fernwirkung
  • Veranstaltungssaal + Fortbildungsräume
  • Science-to-Business
  • Büroflächen für Hochschulausgründungen und Start-ups
  • Showrooms
  • Gastronomie / Café
  • Sport- / Fitnessangebot
  • Hotel
  • Unterführung als Eingang und Adresse des ECO PORT gestalten
  • Inszenierung durch Lichtinstallation, Farb- und Motivgestaltung von Wänden, Decke, Tragwerk
    Einbindung der Unternehmen: Beteiligung an Gestaltungskonzept und Finanzierung (Sponsoren)
ISEK-Planskizze-EcoPort
ISEK-Planskizze-EcoPort-Forum

Entwicklungsbereich Gemeindemitte

Die Gemeindemitte – von der Bahnhofstraße im Norden bis zum Emscherquellhof im Süden, von der Bebauung westlich der Hauptstraße bis zur Hamburger Allee im Osten – ist sicher der wichtigste Entwicklungsbereich in Holzwickede. In diesem Raum befindet sich zum einen das Rathaus mit dem Marktplatz: Ein Ensemble mit dem Potential, durch die Neuorganisation der Verwaltung, eine bessere Nutzbarkeit des Marktplatzes und die Ergänzung eines Bürgertreffs das Zentrum Holzwickedes zu werden. In der Folge einer angestrebten Neuorganisation der Verwaltung durch einen Rathausanbau ergeben sich noch weitere Entwicklungsoptionen in bester zentraler Lage. So wären das Bürgerbüro und das Gebäude des Fachbereiches „Planen und Bauen“ an der Parkstraße abgängig und könnten zentrenadäquat nachgenutzt werden. Die Emscher durchfließt den gesamten Entwicklungsbereich von Süd nach Nord – bislang ohne angemessene Präsenz, Erreichbarkeit und Erlebbarkeit.

Der Emscherpark bildet das grüne Herz des Bereiches und könnte durch einige Maßnahmen – z.B. durch einen umfangreichen Grünschnitt, der weitreichende Blickbeziehungen ermöglicht – noch besser nutzbar und für alle Altersgruppen anziehend gestaltet werden. An den Rändern des Emscherparks befinden sich potentielle Bauflächen in bester Lage, an denen alternative Wohnformen, wie Mehrgeneration- oder gemeinschaftliches Wohnen realisierbar wären. Der Platz von Louviers könnte durch wenige Umgestaltungsmaßnahmen an Kontur und Nutzbarkeit gewinnen, eine Teilfläche kann bebaut werden. Im übergang zum Emscherpark kann „Geschichte erlebbar werden“ durch die Kenntlichmachung des ehemaligen Standortes des Hauses Dudenroth. Schließlich stellt das Baufeld „Hohenleuchte“ die größte innerstädtische Baufläche Holzwickedes dar. Folgende Maßnahmen werden zur Entwicklung der Gemeindemitte vorgeschlagen:

  • Sanierung historisches Rathaus und Erweiterungsbauten
    – Rathausneubau(ten) im Block
  • Ergänzung des Ensembles Rathaus und Marktplatz
  • Medienlernzentrum im EG und 1.OG, 2.OG Wohnen; alternativ: ausschließlich Wohnnutzung
  • Wasserbecken/ Wasserspiel
  • Abbruch Gebäude Allee 10
  • Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses mit öffentlicher Erdgeschosszone (z.B. Café)
  • Umgestaltung des Straßenprofils Parkstraße als Mischverkehrsfläche / shared space
  • Beziehung zwischen Marktplatz und Emscherpark schaffen: Errichtung eines „Eingangsplatzes“
  • Abbruch der Stellplätze
  • durch Streetfoodmarkt u.v.m.
  • Aufgabe der Parkerlaubnis in Teilbereichen und temporäres Parkverbot bei Veranstaltungen

a) Teilbereich Parkstraße bis Kirchstraße

  • Aufwertung des Emscherufes: Freischneiden und teilweise Öffnung des Emscherufers
  •  Bebauung der rückseitigen Parzellen der Hauptstraße: „Am Emscherpark“, Erschließung der Neubebauung von der Hauptstraße, Öffnung der Baufelder zum Park, Erdgeschossnutzung Parkcafé, in den Obergeschossen kollektive Wohnformen
  • Anlegen eines Fuß- und Radweges entlang der Parks zugewandten Seite (Baufeld „Am Emscherpark“)
  • Querungsmöglichkeiten der Kirchstraße im Bereich des Emscherparkes verbessern

b) Opherdicker Straße über Im Hof bis Hauptstraße

  • Bebauung der rückseitigen Parzellen der Hauptstraße: „An der Emscher“
  • Erschließung der Neubebauung von der Hauptstraße
  • Aufwertung des Emscherufes: Freischneiden und teilweise Öffnung des Emscherufers
  • Aufwertung des Weges „im Hof“ durch Verbreiterung der Wegefläche um die Breite des bestehenden Grünstreifens
  • Errichtung eines durchgängigen Fuß- und Radweges bis zur Hauptstraße
  • Erweiterung des Emscherparks bis zur Hauptstraße

c) Hauptstraße bis Emscherquellhof

  • Anlegen eines Fuß- und Radweges entlang des Emscherufers bis zum Emscherquellhof
  • barrierefreier Umbau des bestehenden Spielplatzes im nördlichen Bereich des Emscherparks
  • Ergänzung der Spiel- und Freizeitstationen durch für alle Generationen nutzbare Fitnessgeräte
  • im Bereich des bestehenden Parkplatzes südlich Kirchstraße
  • teilweise Abbruch der vorhandenen Parkplätze
  • Wegnahme der Container
  • Anpassung der Multisportanlage an örtliche Gegebenheiten, max. 22x44m, Belag: Tartan
  • Möglichkeit von Paten zur Pflege und sozialen Kontrolle des Platzes, z.B. Katholische Jugend, HSC
  • Erweiterung der Parkplätze im nördlichen Bereich zwischen Parkplatz EDEKA und Parkplatz Bauverein
  • Fassung des Platzes durch Erweiterung der nördlichen und südlichen Baumreihen
  • Wohnungsneubau im südwestlichen Bereich des Platzes zum Emscherpark „Wohnen am Park“ für Familien oder Baugruppen inkl. Kita
  • Initiierung von temporären Bespielungen des Platzes: z.B. Verkehrsschule, Gymnastik, Sommerkino
  • im Bereich des ehemaligen Hauses Dudenroth mit Wasserspiel
  • Geometrie des ehemaligen Haus Dudenroth lesbar machen:
  • Heckenpflanzungen im Grundriss der ehemaligen Stallungen
  • Erhöhte Grasfläche im Bereich der ehemaligen Hoffläche
  • Platz an der Stelle des historischen „Haus Dudenroth“; Schaffung eines übergangs zur Allee
  • Einrichten eines Wasserspieles mit Mehrfachnutzung für Kinder
  • Freistellen der Allee im nördlichen Bereich (Grünschnitt)
  • Teilrodung der Robinien-Querallee
  • Wegebeleuchtung Allee

Realisierung baulicher Maßnahmen in derzeit nicht barrierefreien Bereichen, insbesondere im Bereich der Gemeindemitte (Haupt-, Kirchstraße), z.B.

  • punktuelle Querungshilfen in den Bereichen Hauptstraße und Nebenstraßen
  • deutliche optische und taktile Abgrenzung der Radwege vom Fußweg
  • ausreichend breite glatte Gehbahn auf den Fußwegen mit einer optisch und taktil erfahrbaren inneren Leitlinie, insbes. bei Nutzung des Gehwegs durch anliegende Geschäfte
  • Schaffung von Ruhe-/Sitzmöglichkeiten
  • Einrichten einer barrierefreien öffentlichen Toilettenanlage im Bereich Hauptstraße/Emscherpark,
  • Ausgestaltung der Lichtsignalanlagen als gesicherte Querungsstellen mit getrennter Führung und entsprechenden taktilen Bodenindikatoren
  • im Bereich Emscherpark
  • Abbruch der Stellplätze
  • Verkehrsberuhigung
  • Querungsmöglichkeiten ausbauen
  • Langfristig:
  • Arrondieren des Siedlungskörpers im Bereich der Gemeindemitte
  • Erweiterung des Wohnangebotes
  • Erweiterung des öffentlichen Freiraumangebotes im
  • Kurzfristig:
  • Definition eines detaillierten Zielkataloges zur Entwicklung der Baufläche Hohenleuchte
ISEK-Planskizze-Gemeindemitte
ISEK-Planskizze-Gemeindemitte Emscherpark Süd