Die Ziele benennen Zukunftsaufgaben der Gemeindeentwicklung.
Die jeweils nachstehenden Handlungsoptionen zeigen Wege zur Lösung dieser Aufgaben auf und benennen teils bereits Umsetzungsideen, die im nachfolgenden Kapitel vertieft werden.

Wohnen

1. Holzwickede als Standort stärken.

  • Gebäude und Quartiere altersgerecht umbauen.
    Das Wohnen in freistehenden Einfamilien- und Doppelhäusern hat in Holzwickede eine erfolgreiche Geschichte. Ein altersgerechter Umbau dieser Gebäude und Quartiere sichert ihre Zukunftsfähigkeit, beugt Leerstand vor und ermöglicht den BewohnerInnen den Verbleib im eigenen Heim.
  • Wohnangebot erweitern.
    Das Angebot an verschiedenen Wohnformen ist in Holzwickede nicht ausreichend/ zeitgemäß ausgeprägt. Um eine erweiterte Bewohnerschaft anzusprechen, sollten familiengerechter Wohnraum, Wohnraum für Personen mit mittlerem Einkommensniveau, Studierende und sozial schwächere Bevölkerungsgruppen sowie besondere Wohnformen wie das gemeinschaftliche Wohnen oder das Mehrgenerationenwohnen geschaffen werden.
  • Einpendler als Einwohner gewinnen.
    Einen Teil der täglichen Einpendler als Einwohner Holzwickedes zu gewinnen, ist aus unterschiedlichen Gründen sinnvoll – zur Stärkung des Wohnstandortes, aber auch verkehrlich, ökologisch und demografisch. Mögliche Handlungsoptionen sind die Verbesserung der Ansprache der Pendler (z.B. soziale Medien, digitaler Stadtplan usw.), eine aktive Information über das Wohnraumangebot und Neubauaktivitäten sowie gezielte Einladungen zu Veranstaltungen und Festen, um die Vorzüge des Ortes kennenzulernen.
  • Wohnlagen im Innenbereich aktivieren.
    Eine Nachverdichtung von Flächen in der Gemeindemitte trägt zur Stärkung und Belebung des Bereiches bei. Als Potentialflächen sind unter anderem rückwärtige Bereiche der Hauptstraße Richtung Emscher und Emscherpark, Parzellen östlich des Emscherparks sowie insbesondere das Baufeld „Hohenleuchte“ als größte Wohnbaupotentialfläche in zentraler Lage zu nennen. Die Innenentwicklung sollte grundsätzlich vor der Außenentwicklung erfolgen.
  • Das Kasernengelände revitalisieren.
    Das Kasernengelände wirkt zurzeit als isolierte Insel in der Ortsstruktur und sollte aufgrund seiner zentrumsnahen und dennoch landschaftlich besonderen Lage als Wohnstandort zurückgewonnen werden. Die Lage am offenen Landschaftsraum sollte in der zukünftigen Bebauungsstruktur angemessen berücksichtigt werden.

Versorgung

2. Nahversorgung in den nördlichen und südlichen Ortslagen verbessern.

Die Nahversorgungssituation Holzwickedes wird durch das Einzelhandelskonzept im Detail beschrieben. Das ISEK empfiehlt, die Ziele und Maßnahmen des Einzelhandelskonzeptes zu verfolgen (vgl. Anhang 01). Darüber hinaus werden folgende Handlungsoptionen zur Verbesserung der nördlichen (Gewerbe- und Industriegebiete, Natorp) und südlichen (bsd. Hengsen, Hengserholz und Opherdicke) Ortslagen vorgeschlagen:

  • Erreichbarkeit der Angebote in der Ortsmitte verbessern durch den Ausbau des ÖPNV, des Fahrrad- und Fußgängerverkehrs.
  • Alternative Angebote schaffen wie Hofladen, Wochenmarkt/ rollender Bauernmarkt.
  • Gründung von bürgerschaftlich organisierten Einkaufsgemeinschaften.
  • Lieferservice der Supermärkte organisieren.

Arbeiten

3. Gewerbestandorte stärken, anbinden und aufwerten.

  • Wachstum ermöglichen.
    Erweiterungsflächen für die Gewerbeentwicklung im bereits gewerblich geprägten Norden vorhalten und als Angebot entwickeln. Die im FNP eingetragenen Gewerbeerweiterungsflächen in Rausingen sollen entwickelt werden. Darüber hinaus ist eine regionalplanerische Zuweisung weiterer GIB Flächen absehbar, die im Bereich Rausingen verortet und entwickelt werden sollen.
  • Infrastrukturleistungen optimieren.
    Die verkehrliche Anbindung der Gewerbegebiete per MIV ist lokal und regional gut gelöst. Zukünftige Veränderungen durch die geplante Ortsumgehung sind im Verkehrsentwicklungsplan beschrieben. Das ISEK empfiehlt, die Ziele und Maßnahmen des Verkehrsentwicklungsplans zu verfolgen. Darüber hinaus sollte die Anbindung der Gewerbegebiete per ÖPNV und Rad, insbesondere vom Bahnhof aus, verbessert werden. Neben der Optimierung der verkehrlichen
    Anbindung sollte die informationstechnologische Versorgung (u.a. Breitbandversorgung), insbesondere im Bereich ECO PORT, kontinuierlich verbessert werden.
  • Versorgungssituation und Umfeldqualität verbessern.
    Um die Gewerbegebiete, insbesondere den ECO PORT, als zukunftsfähige Arbeitsumgebungen zu qualifizieren, sollte die Versorgungssituation hinsichtlich des Lebensmittel- und Gastronomieangebotes ausgebaut werden, es sollten Außenräume mit Aufenthaltsqualität für Pausen und Kommunikation, ein Sport- und Freizeitangebot – für die Gewerbetreibenden und die Anwohner – sowie eine gemeinschaftliche Infrastruktur für Weiterbildung, Tagung und Kooperationen mit Hochschule und Forschung geschaffen werden.

Mobilität

4. Straßen als Teil des Ortes verstehen.

Holzwickede ist regional und lokal hervorragend vernetzt; gleichzeitig wirken die Autobahnen als trennende Schneisen im Ortsgebiet und einige Straßenabschnitte sind durch den Verkehr (zu) stark belastet. Das ISEK empfiehlt, die Ziele und Maßnahmen des Verkehrsentwicklungsplans zu verfolgen. Dazu sollten die Aussagen des Lärmaktionsplans Berücksichtigung finden. Darüber hinaus sollte ein integriertes Verkehrskonzept inkl. Radwege- und E-Mobilitätskonzept erstellt werden, das insbesondere folgende Handlungsoptionen zur Integration der Straßen in den Ort überprüft:

  • Verkehrsbelastete Straßenabschnitte der Gemeindemitte beruhigen und gestalten:
    Nord- und Hauptstraße, Sölder und Massener Straße, Unnaerstraße zwischen Hengsen und Opherdicke; ggf. abschnittsweise Geschwindigkeitsbegrenzung Tempo 30, kein Schwerlastverkehr (sofern die Zuständigkeit dies zulässt)
  • Mittelgroße Straßen des regionalen Städtenetzes als Alleen entwickeln
  • Neue Zonierung und Gestaltung der Straßenprofile des „Lassos“:
    Radwege markieren, Gehwege verbreitern, Begrünung/ Baumpflanzungen

5. Nachhaltigen Mobilitätsmix für Holzwickede etablieren.

  • ÖPNV ausbauen.
    Die Anbindung der Ortsteile Hengsen und Opherdicke sollte durch eine regelmäßigere Taktung der Buslinien oder alternative Angebote wie Pendler-/ Bürgerbus oder Mitfahrbänke verbessert werden. Die Anbindung der nördlichen Gewerbestandorte kann z.B. durch einen Pendlerbus gestärkt werden.
  • E-Mobilität fördern.
    Die Nutzung von Elektrofahrrädern, Elektrolastenfahrrädern und Elektroautos sollte durch Lade- und Leihstationen an relevanten Orten wie Bahnhof, Versorgungszentrum, Schulen, Rathaus und den Gewerbestandorten gestärkt werden.
  • Fußgänger- und Radverkehr fördern.
    Das Fuß- und Radwegenetz insbesondere an den wichtigen Netzstraßen des „Lassos“ sollte ausgebaut werden. Es sollten sichere und wettergeschützte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an relevanten Orten wie Bahnhof, Versorgungszentrum, Schulen, Rathaus und den Gewerbestandorten eingerichtet werden. Fahrradgeschäfte und Radwerkstätten können durch u.a. Bereitstellung von Ladengeschäften (gleichzeitig: Leerstandsvermeidung) oder niedrige Mieten unterstützt werden.

Landschaft / Freiraum / Naherholung

6. (Informelle) Begegnungsorte im Siedlungsraum gestalten.

  • Informelle Begegnungsorte einrichten oder in ihrer Funktion stärken.
    Das Anlegen von kleinen Plätzen in den weniger integrierten Ortslagen schafft öffentliche Treffpunkte zur Stärkung der Nachbarschaften, in den Gewerbegebieten können zentrale Platzanlagen die Arbeitsumgebung aufwerten. Durch den Ausbau von Spielplätzen zu Generationenspielplätzen wird ihre Nutzbarkeit erhöht. Im Emscherpark sollte ein Angebot für verschiedene Altersgruppen geschaffen werden, insbesondere für Jugendliche sind bisher wenige Angebote vorhanden. Die Nutzbarkeit des Platzes von Louviers sollte erweitert werden, so dass die Funktion als „Festplatz“ erhalten bleibt, aber auch die Anziehungskraft als „Alltagsplatz“ erhöht wird.
  • Aufenthaltsqualität im Straßenraum erhöhen.
    Insbesondere die Haupt- und Nordstraße sowie die Unnaer Straße als „Straße der Bergdörfer“ werden auch als Treff- und Aufenthaltsraum genutzt und sollten entsprechend gestaltet werden (Begrünung, breite Gehwege oder Aufweitungen).

7. Anziehungspunkte im Landschaftsraum schaffen / landwirtschaftl. Flächen als Kulturlandschaft wertschätzen.

  • Bachläufe im Gemeindegebiet erkennbar machen.
    Insbesondere die Emscher, aber auch der Holzwickeder und Hengser Bach sollten im Gemeindegebiet eine stärkere Präsenz erfahren, z.B. durch das Anlegen von Uferwegen, Brücken oder kleinen Plätzen / Terrassen am Bachlauf.
  • Die Südlandschaft erschließen und geschützte Bereiche sichern.
    Die Erreichbarkeit der Südlandschaft mit Vogelberg, Truppenübungsplatz und dem Naturschutzgebiet „Hengser Bach“ per Fahrrad und zu Fuß, z.B. durch das Anlegen bzw. den Ausbau von Rad- und Wanderwegen, sollte verbessert werden und ein zentraler Ort des „Ankommens“ eingerichtet werden. Das Bewusstsein für das Naturschutzgebiet Hengser Bach kann durch Informationen vor Ort gestärkt werden.
  • Die Präsenz und Nutzbarkeit der vorhandenen Rad- und Wanderrouten verbessern.
    Das Potential des gut ausgebauten Netzes wird nicht ausgeschöpft; dies kann durch eine zeitgemäß gestaltete Markierung und Infobeschilderung, durch die Aufnahme in einen digitalen Stadtplan oder auch durch die (temporäre) Bespielung z.B. durch die Vereine verändert werden.
  • Landwirtschaftliche Flächen als Kulturlandschaft wertschätzen und zugänglich machen.
    Die kleinräumige Verschneidung von Siedlungsbereichen und landwirtschalflticher Nutzung kann das Leben in der Gemeinde Holzwickede qualifizieren. Regionale Vermarktung und die überlagerung von Produktion, Naturbildung und Erholungsnutzung sollten als Teil einer nachhaltigen Entwicklung wertgeschätzt und gefördert werden.

8. Ökologische Gemeinde Holzwickede.

  • Flächenverbrauch durch Innenentwicklung begrenzen.
    Bei der Entwicklung neuer Gebiete gilt das Gebot „innen vor außen“. Die Möglichkeiten der Innenentwicklung (Brachflächen, Baulücken, Leerstände) sollten vor der Außenentwicklung
    ausgeschöpft sein. Somit werden weniger Flächen für Siedlungen und Verkehr beansprucht und
    fruchtbare Böden bleiben erhalten.
  • Lokaler Wasserhaushalt.
    Siedlungsentwässerung sollte unter möglichst geringer Beeinträchtigung des lokalen Wasserhaushaltes erfolgen, das heißt zum Beispiel geringe Bodenversiegelung. Abwasser als Ressource nutzen.
  • Nutzung regenerativer Energien.
    Aktive Nutzung von regenerativen Energien für Verwaltungsgebäude, Schulen, Sporthallen etc., Ausweisung von Flächen für Erneuerbare- Energien- Anlagen sowie Förderung von privaten Investitionen in erneuerbare Energien (zum Beispiel durch Festlegung einer regenerativen Energieversorgung in Flächennutzungs- und Bebauungsplanung).
  • Begrünung von Flachdächern.
    Die Flachdächer von kommunalen Gebäuden sollten begrünt werden und Anreize und Unterstützung für private Investitionen sollten entwickelt werden, z.B. im ECO PORT. Begrünte Dächer tragen zur Klimaverbesserung, Feinstaubbindung, Sauerstoffgewinnung und zur Lärmabsorption bei. Zugleich bietet ein Gründach ein Stück Lebensraum für heimische Pflanzen- und Tiere und kann zusätzliche Wohn- und Freizeitfläche sein.
  • Initiative für gesunde Hausgärten (Käfer statt Kärcher).
    Eine naturnahe, regionale und ökologische Gartenbewirtschaftung sollte unterstützt werden. Zum Beispiel durch die Förderung von Saatgut Tausch- und Schenkbörsen, Beratungsangeboten für Hausgärtner und Kampagnen gegen die Verwendung von Pestiziden.
  • Nachhaltige Auswahl von Straßenbäumen, einheitliche Gestaltung
    (Schnittstelle mit Verkehrsgutachten – Umgestaltung Sölder und Massener Straße) Bei der Auswahl der Baumarten sollte, im Sinne der Nachhaltigkeit, auf eine standortgerechte Artenund Sortenauswahl und auf entsprechende Qualitätsmerkmale geachtet werden. Zudem trägt die Auswahl der Straßenbäume erheblich zum Charakter der Gemeinde bei, weshalb eine einheitliche Gestaltung der Straßenprofile erfolgen sollte.

Soziales, Bildung, Kultur, Freizeit

9. Zentrale Orte für das Gemeindeleben schaffen und stärken.

  • Sanierung und Erweiterung des historischen Rathauses zu einem zeitgemäßen Rat- und Bürgerhaus
    Zentraler Bestandteil für die Stärkung der Gemeindemitte ist ein funktionsfähiges und gut gestaltetes Ensemble „Rathaus und Marktplatz“. Dazu bedarf es einer Sanierung und Erweiterung des bestehenden historischen Rathauses: Das Rathaus sollte alle Stellen des Bürgerservices „unter einem Dach“ vereinen, als zentrale Anlaufstelle eine deutliche Verbesserung des Status Quo erreichen und dazu auch die derzeit vorhandenen baulichen Defizite in puncto Energieeffizienz und Barrierefreiheit beseitigen. Darüber hinaus kann das Rathaus „Bürgerhausfunktionen“ mit aufnehmen, also ein Generationen übergreifendes, ganzjähriges Sozial-, Kultur- und Bildungsangebot bieten – organisiert durch die zahlreichen Vereine, Einrichtungen und Initiativen Holzwickedes, die das Rathaus mit Bürgerhausfunktion als gemeinsamen Ort beleben würden. Der Marktplatz sollte die Etablierung des Rat- und Bürgerhauses als lebendiges Zentrum unterstützen; er sollte weniger als Parkplatz und mehr als Platz für Aufenthalt und Veranstaltungen genutzt werden.
  • Nachnutzung des Bürgerbüros.
    Die Funktion des Bürgerbüros würde in den neuen Rathauskomplex integriert werden, so dass das bestehende Gebäude des Bürgerbüros neu genutzt werden kann. Die Nachnutzung des Bürgerbüros für sozio-kulturelle Zwecke – wie etwa als Bücherei oder Medienlernzentrum – würde zur Entwicklung des Ensembles „Rathaus und Marktplatz“ als lebendiges Zentrum der Gemeindemitte beitragen. Alternativ ist auch die Entwicklung eines neuen zentralen Wohnstandortes denkbar. Hier würden sich Synergien zum Entwicklungsziel „Holzwickede als Wohnstandort“ ergeben.
  • Einrichten eines Bürgertreffs in Hengsen.
    Im Ortsteil Hengsen gibt es zurzeit keinen Ort des Dorfgemeinschaftslebens, wie eine Gaststätte oder ein Vereinsheim. Ein Teil des ehemaligen Feuerwehrhauses wird zurzeit als Kita U3 genutzt. Das Gerätehaus steht leer und könnte nach vollständigem Umzug in das neue Feuerwehrgerätehaus mit einfachen Mitteln als Bürgertreff „Haus Hengsen“ umgenutzt werden.
  • Leerstand positiv nuten: Kinder- und Jugendtreff.
    Um das Freizeit- und Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche zu erweitern, könnten leer stehende Läden an der Hauptstraße für Aktivitäten wie Werkstatt, Theater, Musik, Kinderturnen und – toben (temporär) zur Verfügung gestellt werden.
  • Emscherpark ausbauen und stärken
    Der Emscherpark als zentrale Fläche für Freizeit und Erholung für alle Generationen sollte weiter als Gemeindepark ausgebaut werden. Gleichzeitig gilt es die ökologischen Qualitäten zu respektieren und zu stärken und Sichtachsen zu schaffen.

Ortsbild und Identität

10. Identität stiftende Orte sichtbar machen.

  • Den Emscherlauf im Ortsbild verankern.
    Die Emscher durchzieht das Ortsgebiet vom Emscherquellhof über den Emscherpark bis nach Rausingen – erlebbar wird sie jedoch nur in kurzen Abschnitten im Emscherpark. Der Emscherlauf sollte durch eine begleitende Bau- und Freiraumstruktur (Ausrichtung von Gebäuden zur Emscher, Anlegen von Uferwegen usw.) besser erlebbar und sichtbar gemacht werden.
  • Historische Orte pflegen und „ausschöpfen“
    Das Rathaus von Holzwickede kann in seiner Funktion und Gestalt durch eine denkmalgerechte Sanierung und eine Erweiterung durch Neubauten erheblich aufgewertet werden. In Kombination mit dem Marktplatz ergäbe sich so ein Ensemble, das eine starke Identifikationskraft für eine Vielzahl von BürgerInnen entwickeln kann. Die – auch regionale – Bedeutung des Emscherquellhofs könnte noch besser ausgeschöpft werden – durch regelmäßige Öffnungszeiten, die Erreichbarkeit per ÖPNV und Fahrrad und eine unterstützende Öffentlichkeitsarbeit seitens der Gemeinde Holzwickede. Die Natorper Mühle im Nordosten Holzwickedes ist ein intaktes Ensemble und landschaftlich schön gelegen. Sie ist vielen Einwohnern nicht bekannt. Das Informieren über das Objekt und ein Zugänglichmachen zu besonderen Anlässen (Tag der Denkmalpflege o.ä.) kann die Natorper Mühle zu einem Identität stiftenden Ort Holzwickedes werden lassen.

11. Innere Ränder pflegen.

  • Räumliche Schneisen überwinden.
    Die Siedlungsstruktur Holzwickedes wird durch die infrastrukturellen Schneisen der Autobahnen und Gleisanlagen gestört. Zur überwindung der Barrierewirkung sollten die Unter- und überführungen sicherer und attraktiver gestaltet werden.
  • Zwischenräume definieren, landschaftlichen Charakter erfinden
    Die Ortsteile Hengsen und Opherdicke werden durch einen Grünzug von Holzwickede getrennt. Dieser grüne Zwischenraum sollte landschaftlich aufgewertet werden und die Verbindungsrouten (Lassoabschnitte Massener und Holzwickeder Straße) sollten als gut gestaltete Straßen (Alleen mit Rad- und Fußweg) ausgebaut werden.

12. „Außenauftritt“ der Gemeinde optimieren.

  • Gemeindemarketing verbessern.
    Holzwickede hat mehr zu bieten als „nach außen“ wahrnehmbar wird. Das Gemeindemarketing sollte durch ein zeitgemäßes Design verbessert werden – ein erster Schritt war die Erneuerung der Gemeindehomepage in 2016. Durch die Präsentation ihrer Alleinstellungsmerkmale – z.B. durch einen Imagefilm – sollte die Gemeinde ihre Attraktivität als Wohn- und Wirtschaftsstandort erhöhen. Die Information über das Freizeitangebot und die rege Vereinsarbeit kann durch die Nutzung sozialer Netzwerke vervielfältigt werden.
  • Identität als Gemeinde der Emscherquelle präsent machen und pflegen.
    Die Gemeinde sollte ihre Bewohner und Besucher als Emscherquellort empfangen. Dies kann im digitalen Außenauftritt (s.o.), aber auch an relevanten Orten – wie dem Bahnhof, den Ortseinfahrten oder am Ensemble „Rathaus und Marktplatz“ – über entsprechende Infotafeln, Banner o.ä. erfolgen. Eine koordinierte Kampagne sollte ggf. durch einen externen Dienstleister konzipiert werden.